Der August hatte es ziemlich in sich. Im Außen gab es gefühlt EIN heftiges Ereignis, was dann einen ziemlich großen, inneren Prozess losgetreten hat, der, wenn ich ehrlich bin, immer noch nicht abgeschlossen ist.
Der Sturz
Am 8. August (btw mein Hochzeitstag) bin ich nach Berlin gereist, um das Jahreskreisfest Lughnasadh mit einem Prozesstanz zu feiern. Es sollte ein Wochenende voller Verbindung (zu mir) und Körpererfahrung werden, doch es kam anders; zumindest augenscheinlich. Ein Treppensturz endete mit einer schweren Verletzung im Sprunggelenk (das habe ich erst 3 Wochen später erfahren). Statt zu tanzen lag ich auf der Gartenliege und nachdem der Schmerz nach lies, habe ich mich etwas an Bewegung getraut, lag aber vor allen anderen im Bett. Der kommende Morgen war ernüchternd. Dicker Knöchel und Schmerzen, die kaum auszuhalten waren. Danke an meine Freundin Julia, die ebenfalls vor Ort war, mich an dem Morgen begleitet und später ins Krankenhaus gebracht hat. Unsere Morgen-Gespräche waren so schön und unser geplantes Wochenende viel zu schnell vorbei.
Mein Mann hat sich dann in der Ambulanz zu mir gesellt, nachdem er sich morgens um 5 auf den Weg gemacht hat und als wir dann 600km später Zuhause ankamen, war für den Rest des Monats vieles erstmal auf Pause gestellt.
Somit war dies der Start einer sehr langen Körpererfahrung, die bis heute noch andauert.
12 Jahre Ehepaar
Ich bin damals in diese Partnerschaft gestartet mit dicken inneren Mauern, dem Wunsch niemals Familie zu gründen und überhaupt eigentlich niemanden in meinem Leben zu ‚brauchen‘. Kann ich doch am Ende alles alleine schaffen. JA. Das kann ich. Das habe ich gelernt, durch verschiedenste Situationen und ich schätze diese Ressource; doch bin ich dem Mann sehr dankbar, dass er mir ziemlich schnell klar gemacht hat, dass er durchaus sieht und weiß, dass ich alles alleine kann; dass ich dies aber einfach nicht mehr muss! Dass im Team so vieles leichter geht und es okay ist, jemand anderen mal machen zu lassen.
So halt auch in dieser Situation. Zugticket war sowieso gebucht und ich hätte die Bahnfahrt sicherlich überstanden. Mit dieser Idee bin ich vor eine Wand gelaufen.
Im Vorfeld gab es jedoch Gespräche wo klar war: Mh. Er ist nicht der größte Fan, wenn ich an unserem letzten Urlaubstag nach Berlin fahre. Hätte er gern anders gehabt, lässt mich aber, weil erwachsene und selbstständige Frau (wir hatten das Thema).
Für mich war also klar, hab ich scheinbar irgendwann in meinem Leben gelernt, sobald er da ist, geht es los mit den ‚hab ich es dir doch gesagts‘ und den spitzfindigen Bemerkungen. Und dann kam er an und es war einfach NICHTS davon da. Einfach nur Ruhe. Mein Nervensystem ist sofort runtergefahren und mir ist mal wieder klar geworden: Ich bin so fucking dankbar für diesen grandiosen Menschen.

Ein riesiger Schritt im Business
Trotz allem habe ich im August ein Projekt umgesetzt, vor dem ich lange Respekt hatte: meinen Newsletter. Technik ist nicht unbedingt mein Wohlfühlbereich und nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich es geschafft. Und das fühlt sich an wie ein kleiner Meilenstein: ein neuer Weg, mit euch in Kontakt zu treten und meine Gedanken, Impulse und Angebote zu teilen.
Ein neuer Abschnitt für meinen Großen
Und dann gab es im August noch ein ganz besonderen Moment im Familienleben: die Einschulung meines Großen auf der weiterführenden Schule. Ein neuer Lebensabschnitt, voller Abenteuer, Herausforderungen und Chancen. Mein Bauchgefühl ist gut und ich bin so stolz auf diesen kleinen, großen Mann, der so viele wunderbare Eigenschaften in sich vereint, dass ich es kaum fassen kann, diesen tollen Menschen auf die Welt gebracht zu haben.
Und gleichzeitig ist dies ein Moment des Loslassen, des Vertrauens und des Anerkennens, dass er mich einfach für viele Dinge nicht mehr braucht.
Fazit
Der August hat mir gezeigt, wie schnell alles anders laufen kann, dass ein Sturz nicht nur schmerzhaft, sondern auch ein Stoppschild sein kann, dass Nähe und Sexualität nicht an perfekte körperliche Bedingungen gebunden sind, dass ich wachsen kann, auch in Bereichen, die mir erstmal Angst machen.
Und dass Loslassen Liebe ist.
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